Freitag, 02.05.2025: Wie der Donnerstag beginnt auch der Freitag mit fantastischem Wetter: Der Tag startet weitestgehend wolkenlos, sonnig, trocken und mild. Der Wind dreht auf Südwest und frischt im Tagesverlauf deutlich auf. Zudem kommen starke Thermikablösungen, die dazu führen, dass der Wind in Böen im Tagesverlauf zum Gleitschirmfliegen zu stark wird.
Interessant ist hier das Detail, dass sich die Regenprognose von gestern auf heute grundsätzlich komplett verändert hat. Während gestern noch keine Niederschläge prognostiziert wurden, sollen am Samstag, 03.5.25 nun doch in einigen Stunden nennenswerte Starkregenfälle nieder gehen.
Warum? Was passiert und warum sind solche Ereignisse so schwierig zu prognostizieren?
Von der Biskaya bis nach Island haben sich zwei relevante Tiefdrucksysteme vor Europa organisiert und führen zu der außergewöhnlich hochsommerlichen Wetterlage am 1. Und 2. Mai. Gleichzeitig gibt es über Osteuropa einen kräftiges Hochdruckgebiet, dass in der kommenden Woche durch ein neues polares Hochdruckgebiet abgelöst wird.
Manchmal, wohlgemerkt eher selten, kann es einen erheblichen Luftmassenwechsel unter Hochdruckeinfluss geben, der dazu führt, dass die warme Luft nach Osten abgedrängt wird und von Nordwesten frische Luft herangeführt wird. Unter Hochdruckeinfluss kann das manchmal ohne Regen geschehen. So etwas hatten wir dieses Jahr schon ab und zu mal.
Dieses Phänomen scheint sich aber am Samstag so nicht zu wiederholen. Das Biskaya-Tief lenkt eine wetterwirksame Gewitterlinie bis zur Mitte Deutschlands. Gleichzeitig erreicht uns die Kaltfront des Islandtiefs. Es scheint, dass am Samstag etwa über der Mitte Deutschlands beide Luftmassengrenzen zusammenstoßen.
Damit gibt es eine massive Konvergenzlinie mit viel Regen und eingelagerten Starkregengebieten, die lokal den Niederschlag eines ganzen Monats hervorrufen können. Möglich ist auch, dass sich die Niederschlagszonen schneller verlagern als es gerade im Moment noch prognostiziert ist. Aktuell sieht es nach einem Quasistationären Starkregengebiet für einige Stunden über der Mitte Deutschlands aus.
Dieses Gebiet kann sich bis zum Samstag nach Norddeutschland oder sogar nach Süddeutschland verlagern. Ganz klar ist das natürlich noch nicht. Sollte sich ein solches Starkregengebiet z. B. an die Alpen legen, kommen sogar noch die Hebungseffekte dazu. Nicht zu vernachlässigen sind bei solchen Wetterlagen auch die Hebungseffekte am Harz, dem Erzgebirge, dem Thüringer Wald oder auch der Rhön.
Sonntag, 04.05.2025: Nach Durchzug der wetterwirksamen Luftmassengrenzen gerät frische Meeresluft von Nordwesten erneut unter Hochdruckeinfluss. Der Wind hat auf Nordwest gedreht und wird schwächer. In Abhängigkeit der Niederschlagssumme des Samstags kann der Sonntag noch nebelig-trüb beginnen. Es ist nach wie vor nicht ausgeschlossen, dass es ganz trocken bleibt und auch der Sonntag bei einem deutlich tieferen Temperaturniveau ebenfalls wieder sonnig beginnt.
Mit meiner Erfahrung aus nunmehr 25 Jahren Auswertung verschiedener Wetterberichte und einer für Flugsportler herausdifferenzierten Wochenend-Wetterprognose gehe ich davon aus, das es am Samstag hier und dort unwetterartig stark regnen wird.