Paragliding ist lange aus den Kindheitsschuhen herausgewachsen und gilt nicht mehr als Pioniersport. Dennoch haben sich Gütesiegel-Einstufungen und Gewichtsbereiche in den vergangenen Jahren deutlich verändert.
EN-A-Schirme
sind in aller Regel, also eigentlich immer empfehlenswert. Die Möglichkeiten, die Geräte in der Klasse bieten sind im Moment so breit gefächert wie noch nie zuvor: Die Spanne reicht von einfachen und sehr preiswerten Gleitschirmen bis hin zu bemerkenswert aufwendigen und leistungsstarken Modellen, die besonders im Thermikfliegen den Kollegen aus den höheren Klassen in nichts nachstehen.
Und hier kommen wir nun zur Frage, welcher Gewichtsbereich der richtige ist.
Alle Gleitschirme haben einen unteren und einen oberen Gewichtsbereich, in deren Grenzen sie ihre Zulassung bekommen haben.
Manche Hersteller geben dabei einen empfohlenen und einen erweiterten Gewichtsbereich an. Hier kommt es dann schon einmal zu Interpretationsschwierigkeiten.
Im unteren Gewichtsbereich
fliegen die Gleitschirme etwas langsamer, sinken weniger, heben leichter ab, lassen sich leichter landen und steigen in der Thermik besser. Außerdem sind sie im Extremflug, sofern es dazu kommt, noch sicherer als die EN-A-Klasse es ohnehin schon ist.
Diese Eigenschaften werden auch durch den Einsatz leichter Tücher erzielt. Dies führt dazu, dass leichte Gleitschirme im unteren Gewichtsbereich für Genuss- und Hobby-Piloten besonders angenehm, weil entspannt und für den Gleitschirmsport maximal sicher zu fliegen sind.
Der mittlere Gewichtsbereich
ist für alle Piloten zu empfehlen, die beispielsweise gerne in Starkwindgebieten, wie etwa an Küsten oder in den Alpen fliegen.
Der obere Gewichtsbereich hingegen fördert die Geschwindigkeit, Agilität und Kurvenfreudigkeit. Erfahrene Piloten haben mit ihren A-Schirmen im oberen Gewichtsbereich viel Spaß. Nicht selten werden sie auch zum Einstieg in Kunstflugmanöver genutzt.
Der obere Gewichtsbereich
ist in höheren Klassen zunehmend von Bedeutung. Wollen Piloten in möglichst kurzer Zeit große Distanzen im Streckenflug zurücklegen, ist der obere Gewichtsbereich entscheidend. An Tagen mit weiten XC-Distanzen geht es nicht um 0,1 Meter Steigen pro Sekunde, sondern um Gleiten und Geschwindigkeit gegen den Wind. Das gilt insbesondere bei Flügen in den europäischen Alpen.
Daher gibt es zwei Empfehlungen:
Für die erfahrenen Piloten sind die oberen Gewichtsbereiche interessanter als für die Anfänger oder entspannten Piloten aus der Wochenend- und Genussfliegerszene.
Im mittleren Gewichtsbereich wird man in aller Regel immer die richtige Wahl treffen.
Und ganz ausdifferenziert empfehlen wir Anfängern den mittleren bis unteren Gewichtsbereich – und sportlich ambitionierten Piloten den mittleren bis oberen Gewichtsbereich.
Viel Spaß und schöne Flüge,
Andreas Schubert
Hast du Anmerkungen oder Fragen zu den Themen Gewichtsbereich und Schirmgröße? Dann schicke sie uns gerne an pr@papillon.de!