30.11 Ensembles / Spaghettikarten / Multimodellprognosen
Wir wollen am liebsten am Montag schon wieder wissen, wie das Wetter am kommenden Wochenende ist. Betrachten wir eine beliebige Wetterprognose, scheint sie bunt auf weiß auch noch in zehn Tagen ein eindeutiges Ergebnis zu liefern.
Wir vergessen dabei leicht, dass dieses Ergebnis ein Mittelwert aus unterschiedlichen Rechenläufen mit ganz leicht unterschiedlichen Variablen ist. Außerdem liegt dem Ergebnis meistens nur ein Rechenmodell zugrunde.
30.11.1 Ensembles oder Spaghettikarten
Eine Lösung des obigen Problems sind die sogenannten Ensembles oder "Spaghettikarten". Dabei werden die einzelnen Rechenläufe eines Modells oder die Mittelwerte mehrerer Modelle als eigene Linien dargestellt.
Liegen diese Linien nach einigen Tagen noch nah beieinander und das Ganze sieht nach einer Wetterkarte aus, liegen die Chancen gut, dass die Prognosen eintreffen.
Oft können wir nach spätestens 5 Tagen genauso gut in einen Teller Spaghetti schauen, denn die Linien sind genauso durcheinander; daher der Name Spaghettikarten. Wenn es nach Spaghetti aussieht, können wir die Wetterprognose in die Tonne treten.
Am einfachsten nehmen wir wieder die Karten im 500 hPa-Niveau, weil wir dabei kleinräumige Effekte ausgeschaltet haben und die großen Tröge und Rücken erkennen können. |