2.2 Die Druckzonen der Erde
Mit den Temperaturzonen bilden sich in der Folge charakteristische Druckgürtel aus, die zu Luftbewegungen führen. Dass Stoffe sich beim Erwärmen ausdehnen und beim Abkühlen schrumpfen, ist bekannt. Bei einem Gas, also auch der Luft, ist der Effekt ausgeprägter als bei einem Feststoff.
Das hat globale Folgen. Die wärmere äquatoriale Luftsäule dehnt sich aus, wird also weniger dicht. Damit lastet weniger Gewicht auf einer Flächeneinheit am Boden, der Bodenluftdruck muss daher abnehmen. Ein sogenanntes Hitzetief ist entstanden. Bei der kalten polaren Luftmasse wird mit der Schrumpfung und damit Verdichtung mehr Gewicht pro Flächeneinheit auf dem Boden lasten und der Luftdruck folglich zunehmen. Ein sogenanntes Kältehoch ist entstanden.
Damit könnten wir schon erklären, warum am Boden Luft von den Polen (dem Druckgradienten folgend) zum Äquator fließen muss. Irgendwann ginge dem Pol aber die Luft aus, wir brauchen offensichtlich noch ein zweites Puzzleteil. An der Tropopause herrschen ca. 250 hPa Luftdruck.
Woher wissen wir das? Bis zur Tropopause in durchschnittlich 11.000 m hat sich der Standarddruck von 1013 hPa zweimal halbiert. Durch die temperaturbedingt vertikal unterschiedlich ausgedehnten Luftsäulen liegt die Tropopause am Äquator jedoch auf ca. 16.000 m, an den Polen auf ca. 8.000 m. |