Freitag, 05.07.2024: In den Alpen steht ein sehr schöner Flugtag bevor. Der Tag beginnt sonnig und trocken und schon früh beginnen die Thermiken auf den Ostflanken der Alpenketten aufzusteigen. Am späten Vormittag kommen die Talwinde allmählich in Gang. Über den Berggipfeln weht ein leichter Westwind. In den Alpentälern gibt es talwindgerichtete Winde, die 20. Bis 30 km/h stark werden.
Achtung! Meteowissen Thermik und Talwind: Die Thermiken steigen natürlich aus den Südhängen auf. Das ist auf der Alpennordseite genau wie auf der Alpensüdseite. Die Talwinde auf der Alpennordseite strömen aber vorrangig von Norden Richtung Alpenhauptkamm. Das bedeutet, dass die Thermiken tendenziell an vielen Bergflanken der Alpennordseite im Lee der Talwinde aufsteigen.
Vom Talwind geschützte Südhänge können übrigens besonders großen Temperaturvorsprung und damit besonders starke Thermik entwickeln. Gleichzeitig steigt die Thermik aus der Leepartie des Talwindes. Insgesamt ist die Thermik- und Streckenfliegerei auf der Alpennordseite an einem Tag wie Freitag nur mit Erfahrung oder in Begleitung erfahrener Piloten zu empfehlen.
Die Alpensüdseite ist einfacher zu fliegen: die Talwinde kommen von Süden Richtung Alpenhauptkamm. Auch die Thermik steigt aus den Südhängen auf. Damit fällt die Thermik in Prallhängen oft schwächer aus und bleibt für Gelegenheitspiloten nicht selten auch länger nutzbar. Insbesondere am späten Vormittag.
Insgesamt empfiehlt es sich in den Alpen, in der Mittagszeit eine Pause einzulegen. Keine Pause indes machen die Streckenflugpiloten, die dann auf Kilometerjagd sind.
Ich möchte das wie folgt einordnen: Gleitschirmfliegen ist ein wunderschöner Natursport, der nur mit einem geringen Unfallrisiko verbunden und sehr sicher ist, wenn er mit EN-A- Schirmen und mit entsprechendem Wissen, am besten mit einem Guide betrieben wird. In den höheren Klassen und vielleicht sogar in der Mittagszeit in den Alpen zu fliegen bedeutet, dass man Erfahrung benötigt. Gleitschirmfliegen wird dann zum Extremsport.
Samstag, 06.07.2024: Der Tag beginnt wieder sonnig und trocken. Die Thermik setzt schon früh ein. Die Talwinde werden stärker als am Vortag. Grund dafür ist der stärkere überregionale Wind, der über den Alpengipfeln den Wind in den Tälern verstärkt.
Auf der Nordseite des Alpenhauptkamms gibt es in den Tälern durchgreifenden Südwind. Von Westen nähert sich eine Gewitterlinie, die in den Abendstunden die Alpen erreicht und die Alpen auch überqueren wird. Vor der Frontalzone entwickeln sich bereits einzelne Wärmegewitter auf der Alpensüdseite.
Der Samstag wird vormittags gut zu fliegen sein. In der Mittagszeit kommen dann Wind und Regen auf. Auch Streckenflieger dürften keine guten Bedingungen mehr haben. Der Wind wird zu stark.
Sonntag, 07.07.2024: Während der Mittelgebirgsraum unter Zwischenhochdruckeinfluss sehr schönes Flugwetter hat, liegen über den Alpen bei schwachem Tiefdruck feuchtlabile Luftmassen, die heftige Gewitter auslösen. Der Sonntag ist somit als Flugtag gestört.
In den Frühstunden geht es in den Schulungsgebieten wie Stubai oder Lüsen sehr wahrscheinlich für einige Stunden sehr schön zu fliegen. In der Mittagszeit wird es weit verbreitet regnen.