Der niederschlagsärmste Monat in Mitteleuropa ist der September. Aber warum eigentlich? Und liegt nicht die Hoffnung darin, dass der Sommer endlich vorbei geht und der Herbst einige Niederschläge im Gepäck hat?
Die Sonne steht über dem Äquator im Zenit. Die Einstrahlungsintensität in unseren so genannten mittleren Breiten jetzt lässt spürbar nach. Die Tageshöchsttemperaturen liegen oft um 20°C. Weil wir in den Breiten der Westtrift leben und unsere Niederschläge überwiegend von Westen kommen, führen die sommerlichen Fronten in der Regel zu einer Abkühlung.
Es braucht einen Temperaturunterschied zum Auslösen von nennenswerten Niederschlägen. Zumindest ist das in der Regel so – abgesehen vielleicht von quasistationären Tiefdrucksystemen.
Wenn in den kommenden Tagen, wie zum Beispiel am Samstag, eine Front kommt, gibt es in der frischen Luftmasse nach der Front quasi keinen Temperaturunterschied, bzw. keinen Temperatursprung nach unten.
Der Samstag beginnt nach nächtlicher Ausstrahlung im einstelligen Temperaturniveau. Im Tagesverlauf klettern die Temperaturen dann auf 20 Grad Celsius. Die Front bringt kühlere Luft von der Nordsee nach Deutschland und in die Alpen. Diese frische Luft atlantischen Ursprungs hat ebenfalls knapp 20 Grad.
Niederschläge fallen nur lokal und gehen als nicht nennenswerter Niederschlag durch Verdunstung von der leicht befeuchteten Oberfläche sofort wieder in der Luft auf.
Wirkliche Milderung der lang anhaltenden Trockenheit wird es erst durch die Summe der Winterniederschläge geben. Schaut man sich diese in Deutschland an, so ist festzustellen, dass diese in den vergangenen Jahrzehnten allmählich zunehmen.
Aber: Das leichte Plus an Winter-Niederschlägen, etwa im Vergleich zu den 1980er Jahren wird die Trockenheit durch die lang anhaltenden Trockenperioden aus dem Sommermonaten mit einem deutlich höheren Temperaturniveau als damals nicht ausgleichen können. Fest steht, dass auch wir in Deutschland langfristig mittendrin in den Symptomen und Folgen des Klimawandels leben. |