Freitag, 25.02.2022: Der Tag ist von Kaltfrontdurchzug in der Nacht mit nachfolgendem Trog am Nachmittag gekennzeichnet.
Auf der Nordseite schon in der Früh viele Wolken und Staubewölkung mit Schneeschauern. Teilweise sind eingelagerte Gewitter möglich. Die Südseite ist davon etwas später und schwächer betroffen. Nachmittags kommen mit Durchzug des Trogs nochmals neue Schneeschauer auf die Alpen zu.
Der Wind kommt auf der Nordseite aus westlichen bis nordwestlichen Richtungen, auf der Südseite eher aus nordwestlich bis nördlichen Richtungen.
Wie fast nach jedem Kaltfrontdurchzug, vor allem mit nachfolgendem Italientief, baut sich jetzt über der Südseite eine knackige Nordföhnlage auf.
Aufgrund der labilen Schichtung und Schauertätigkeit kann der Wind auch in den sonst eher vom Nordwind geschützten Tälern ganz plötzlich bis in diese Täler durchgreifen.
Samstag, 26.02.2022: Fliegen ist heute nur was für Profis, die genau wissen was sie tun. Deshalb könnte ich hier aufhören, denn die brauchen ja diesen Bericht nicht ;-))
Zwischen dem sich über Deutschland verlagernden Hochdruckgebiet (nördlich der Alpen) und dem sich über Norditalien befindlichen Tief (südlich der Alpen) hat sich ein sportlicher Druckgradient aufgebaut, der auf der Südseite für praktisch überall in die Täler durchgreifende turbulente Nordwinde (Bise, Nordföhn, Bora) sorgt.
Wer jetzt denkt, die Nordseite wäre eine Lösung, hat die Rechnung ohne den Leitplankeneffekt und die Luftfeuchtigkeit gemacht. Der an der Südflanke des Hochs in Süddeutschland wehende Nordostwind wird an den Alpen komprimiert und entwickelt sich im Laufe des Tages zunehmend zum kräftigem Ostwind.
Da die Luft auch noch ausreichend Feuchtigkeit enthält, ist bis Mittags auch noch mit Staubewölkung und Stauniederschlägen zu rechnen. Diese können im Osten auch noch Nachmittags vorhanden sein, dort gibt es auch den meisten Wind, die Bora dürfte schon gut in den dreistelligen km/h-Wert gehen.
Sonntag, 27.02.2022: Das Hochdruckgebiet liegt mit seinem Kern über Osteuropa. Der an seiner Südflanke wehende Ost bis Nordost Wind wird an den Ostalpen quasi geteilt.
In den Nordalpen weht daraufhin ein Wind eher aus ostsüdöstlichen Richtungen, in den Südalpen bleibt es bei eher ost-nordöstlichen Richtungen.
Die Windgeschwindigkeit hat deutlich nachgelassen, reicht aber vor allem im Osten (Bora) immer noch aus, um kritische Leesituationen zu verursachen.
Insgesamt ist der Wind inneralpin schwächer. Wie die Windsituation und die Bewölkung genau sein werden, lässt sich momentan noch nicht präzise abschätzen.
Es wird aber ziemlich sicher verbreitet sehr sonnig und damit ist eines auch sicher: Mit der aus Osten kommenden kalten frischen Luft gibt es, wo es fliegt und thermisch wird, hoch reichende und absolut knackige Frühjahrsthermik, die viele Piloten nach diesem bescheidenem Winterwetter ganz schnell an und auch über ihre Grenzen bringt. Das gilt aufgrund der Schneesituation vor allem für die Südseite.
Deshalb: Geht es bitte langsam an und startet sicher in die neue Saison! Es geht am Nachmittag auch noch hoch genug!