Neujahrswünsche, Flugwetter, Fliegernews und Kommentar: DHV1 als Breitensport
Liebe Flugsportfreunde,
wir vom Papillon-Team wünschen euch einen "Guten Abflug" ins Neue Jahr! Einige Überlegungen und Tipps zum sicheren Genießen euerer luftigen Abenteuer in der bevorstehenden Flugsaison findet ihr im Kommentar.
See you UP in the sky!
Dein Papillon-Team
Inhalt
Wetterprognose bis zum Wochenende 3. – 4.1.09
Hoch Quentin verlagert sich ostwärts. Im Satellitenfilm ist ein kräftiges Niederschlagsgebiet über der Zentralschweiz mit Richtung deutscher Alpennordrand zu erkennen. Dort kann es lokal intensiven Schneefall geben. In den Niederungen von Baden-Württemberg ist mit gefrierendem Regen zu rechnen.
Rhön: Der Tag mit dem schönsten Wetter war heute. Temperaturen leicht über Null und schwacher Südwind sind gerade die besten Konditionen für unseren Winterkurs, der heute die ersten Höhenflüge sammelte – gleichzeitig die letzten im alten Jahr.
In der Silvesternacht bleibt uns die Fernsicht über das Fuldatal erhalten. Damit steht ein überragender Blick auf das Feuerwerk zum Jahreswechsel an. Der Wind weht schwach um West. Eigentlich könnte man diesmal sogar sprichwörtlich ins Neue Jahr hinein fliegen. Aus luftrechtlichen Gründen bleibt das natürlich im Konjunktiv.
Der Wind dreht auf Nordwest. Ab Donnerstag wird es wieder kälter. Arktische Kaltluft fließt bis zum Wochenende ein. Damit ist an den Nordhängen von Ettelsberg im Sauerland und in der Rhön ideales Flugwetter zu erwarten. Bei rund 20cm Schneehöhe laufen in Willingen/Upland und an der Kuppe alle Lifte.
Snowkiten: Freie Plätze in unseren Kursen gibt es erst wieder am 10. Januar. Bis dahin wird es hochwinterlich bleiben.
Alpenwetter:
Hier sind die Bedingungen zweigeteilt. In den Ostalpen herrscht bei winterlichem Hochdruckeinfluss strenger Dauerfrost. In den Westalpen dominiert das o.g. Tief mit Schnee und moderatem Wind aus Süd, auf Nord drehend.
Tipp: Dolomiten – Bella vista, Canazei.
Das Wochenende in der Rhön
Der Gleitschirm-Kombikurs startet programmgemäß am Samstag, 3.1.09 um 9 Uhr im Flugcenter auf der Wasserkuppe. Derzeit noch Plätze frei!
Höhenflugbetreuung bieten wir am Samstag an. Treffpunkt ist um 9 Uhr im Flugcenter auf der Wasserkuppe.
Die nächsten Snowkite-Kurse sind ausgebucht. Infos über die nächsten Kurse mit freien Plätzen unter www.snowkite.de.
Der Jahreswechsel in Monaco:
2. Woche mit Restplätzen!
In der 2. Monaco-Flugwoche ab 3. Januar 2009 gibts
derzeit noch freie Restplätze. Allen
Monaco- und Sopsel-Fliegern wünschen wir schon jetzt einen
schönen Urlaub an der Côte d’Azur und einen Guten Flug ins Neue
Jahr!
Kommentar: DHV1 gilt als Breitensport –
4000fach höheres Risiko für DHV/LTF 1-2 und höher
Die Unfallstatistik des DHV zeigt, dass ein großer Teil Unfälle auf zu wenig Erfahrung auf zu anspruchsvollen Geräten zurückzuführen ist:
- 44% der Unfälle mit Einklappern sind Piloten in den ersten 4 Jahren zuzurechnen.
- Nahezu alle Unfälle passieren auf 1-2er oder höher kategorisierten Schirmen.
- Die Unfälle entstehen während Freizeitflügen in thermischer Luft.
Gerade zu Thermikflügen ist es unabdingbar, sicherstes Material zu fliegen. Nur die klappstabilen und langsamen Kappen können Pilotenfehler ausgleichen.
Die Hauptrisikogruppe sind Piloten, die von vorneherein schlecht oder nicht beraten wurden und mit DHV1-2 anfangen, oder die zu früh von einem sicheren 1er auf die nächste Kategorie umsteigen. Sie haben nicht selten zu wenig Flugerfahrung für den Extremfall, wenn die anspruchsvollen Kappen mit zuviel Dynamik, zu heftiger Pendelwirkung, zu großem Höhenverlust, zu geringem Steuerweg auf der verbleibenden Seite zur Pilotenüberforderung führen.
Training? Ein einziges Sicherheitstraining reicht bei weitem nicht aus, um den Anforderungen der modernen 1-2er im Extremfall gewappnet zu sein. Ein Umstieg könnte für alle Piloten in Frage kommen, die über perfektes Groundhandling verfügen. Wer da nicht top trainiert ist, kann auch mit noch so vielen STs keine vernünftige flugpraktische Erfahrung zum Fliegen mit 1-2ern in thermischer Luft entwickeln.
Allgemein sind die derzeit mit DHV oder LTF 1-2 zugelassenen Schirme sehr anspruchsvoll:
- Viele Geräte verfügen nur über für die Klasse unzureichende Klappstabilität.
- Ihr "agiles Handling" führt im Extremfall dazu, dass sie zu schnell, nicht selten mit zuviel Höhenverlust, zu großer Pendelwirkung und Beschleunigung wegdrehen.
- Sie haben allgemein zu kurze Steuerwege und reißen daher im Einklappfall bei Gegensteuerversuchen zu früh ab. Stall- und Trudelunfälle können entstehen.
- Grundsätzlich heißt das nicht, dass 1-2er keine tollen Schirme sind. Es sind wundervolle Sportgeräte, mit riesigem Leistungspotenzial und überschaubarem Extremflugverhalten – für trainierte Piloten.
Eben durfte ich einen Piloten beraten, der umsteigen möchte. Er trainiert viel, hat sehr gutes Groundhandling drauf. Es kommt für ihn ein Gerät im unteren Segment der 1-2 Klasse in Frage. Ganz speziell geht es ihm um den Tequila2, Infinity2, Rookie oder BuzzZ. Er möchte sie alle „testen“. Ich begegne ihm, dass ich mit verbundenen Augen oder bei neutralem Design keine Unterschiede feststellen könnte. Weder im Handling, noch in der Vorschießtendenz nach Fullstall.
www.papillon-flugschulen.de/praxistest zeigt einige empfehlenswerte Schirme, die kaum voneinander zu unterscheiden sind. Testen geht für Umsteigeranfänger übrigens am besten beim Groundhandling. Da kann man direkt nacheinander das eigene gewohnte Gerät nach dem neuen Gerät ausprobieren. Design, Service und Preis geben hier dann Ausschlag für eine Kaufentscheidung.
Risikomanagement im Flugsport
- Die Anzahl der aktiven Piloten in Deutschland stagniert.
- Es kommen jährlich durchschnittlich 1800 neue Piloten nach, gemäß DHV Scheinerteilungsstatistik. Genauso viele hören etwa wieder auf. Damit dürfte die Zahl der aktiven Piloten zwischen 15.000 und 20.000 liegen.
- Durchschnittlich 180 jährlich gemeldete, meist schwere Unfälle bedeuten, dass bei 1800 Unfällen im Verlauf von 10 Jahren etwa 10% aller Piloten einen Unfall erleiden. (Annahme: 10 Jahre durchschnittliche Ausübung des Sports, 18000 Piloten)
- Knapp 100 Todesfälle Deutscher Piloten auf 18.000 Piloten in 10 Jahren bedeuten ein Todesfallrisiko von etwa 0,5%.
- Etwa 8.000 von 18.000 Piloten in Deutschland fliegen mittlerweile 1er-Schirme. In den vergangenen 10 Jahren gab es jedoch nur einen tödlichen Unfall auf einem 1er! Das Todesfallrisiko beträgt also nur etwa 1/8000 (0,000125%). Anders formuliert ist das Risiko mit einem 1-2er zu verunglücken etwa 4000mal höher als mit einem breitensporttauglichen 1er.
Andreas Schubert
Ausbildungsleiter Papillon Flugschulen, mehrfacher Landesmeister,
Testpilot, staatl. geprüfter Pädagoge, 2facher Familienvater
Rettungsgeräte-Wurftrainings
Jedes Wochenende bietet der Luftfahrttechnische Betrieb
Rettungsgeräte-Wurftrainings auf der Wasserkuppe
an. Neben der Indoor-Simulation einer Auslösung
ist auch das Neupacken des Rettungsschirmes im Preis enthalten.
Lüsen 2009: Jetzt Wunschzimmer sichern!
Die Doppelzimmer am Tulperhof sind sehr begehrt. Daher empfehlen wir besonders Fliegern mit eigener Begleitung eine möglichst frühzeitige Urlaubsplanung und Buchung, damit Zimmerwünsche noch berücksichtigt werden können.
Als Auszug aus dem neu erschienenen Papillon Gesamtkatalog "World of Paragliding" findest du hier für deine Urlaubsplanung als PDF-Dokument:
Ausbildungstermine Rhön, Sauerland und Lüsen
Ausbildungstermine Stubai und Gleitschirmreisen
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